Jeder will im Rentenalter ausreichend versorgt sein. Um das sicherzustellen, schließen viele Arbeitnehmer zusätzlich eine private Versicherung ab – doch was ist die beste Lösung für Beamte? Neben der Pension, welchen Beamten gesetzlich zusteht, kann sich eine zusätzliche Investition in eine private Altersvorsorge durchaus lohnen und sich auf den späteren Lebensstandard positiv auswirken. Doch warum ist das so und welche Möglichkeiten gibt es für Beamte? Antworten auf diese und weitere Fragen erfährst du in diesem Blog.
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Die Pensionsansprüche eines Beamten
Die Altersvorsorge bei Beamten verhält sich etwas anders als bei Arbeitnehmern oder Selbständigen. Das fängt bereits bei der Bezeichnung an – die Rente wird in diesem Fall als Pension bezeichnet. Diese ist von dem Gehalt der letzten beiden Jahren vor dem Ruhestand und der Gesamtzahl der Dienstjahre abhängig. Anstatt die regelmäßige Einzahlung in die Rentenkasse, werden vom Staat bereits automatisch Teile des Gehalts einbehalten, damit sie später in die Pension mit einfließen. Pro Dienstjahr wird ein Anteil von 1,79 Prozent an der eigenen Altersvorsorge erarbeitet – der endgültige Maximalwert liegt dann bei 71,75 Prozent. Die Pension wird dann aus diesem Anteil am Bruttogehalt der letzten Dienstjahre gebildet, wobei ein Beamter letztlich durchschnittlich ca. 2600 Euro an Pensionsbezügen erhält. Auch für Berufssoldaten der Bundeswehr gelten diese Regelungen, wenn sie bis zum Erreichen des Pensionsalters im Dienst sind. ist dem nicht so, haben Soldaten keinen Anspruch auf ihre Pension und bekommen folglich die gesetzliche Rente.
Private Altersvorsorge für Beamte
Beamte sind zwar durch ihren Pensionsanspruch im Alter finanziell besser dran als der reguläre Arbeitnehmer, jedoch kann sich auch hier eine zusätzliche private Vorsorge als sinnvoll erweisen – denn wer möchte nicht nach all den Jahren seinen bisherigen Lebensstandard halten können? Wenn man mindestens 30 Prozent weniger Geld im Monat bekommt, kann das durchaus wehtun. Kommen jetzt noch eventuell Kosten von ausstehenden Krediten oder andere kostspielige Verpflichtungen hinzu, so kann man schnell in finanzielle Nöte geraten. Deutlich spürbar wird der Unterschied beim Gehalt auch für die Personen, welche in Teilzeit gearbeitet haben oder erst spät ins Beamtentum eingestiegen sind. Auch wenn Beamte nicht die Möglichkeit haben Bezüge aus ihrer Betriebsrente zu erhalten, ist es dennoch möglich neben der Pension zusätzlich Profit von einer staatlichen Förderung zu schlagen. Wie man das erreichen kann? Ganz einfach! Indem man eine private Rentenversicherung abschließt.
Die Vorteile einer privaten Rentenversicherung
Möchte man den Lebensstandard, welchen man während seiner Dienstjahre hatte, auch im Alter weiterführen, so macht die private Rentenversicherung den entscheidenden Vorteil aus. Durch sie stellt die Zahlung ausstehender Kredite oder die Tätigung anderer Investitionen kein Problem dar und diese können im Ruhestand somit sorgenfrei weitergeführt werden. Auch ist man bei Verlust des Arbeitsplatzes und dem damit verbundenen Beamtentum abgesichert.
Was tun wenn die Pensionsansprüche wegfallen?
Das Leben verläuft oft nicht immer so, wie man es geplant hat. Das freiwillige oder unfreiwillige Ausscheiden aus dem Staatsdienst ist daher durchaus möglich und der damit verbundene Wegfall der Pensionsansprüche in diesem Fall unausweichlich. Tritt dieses Szenario ein, so erhält man eine gesetzliche Rente – welche jedoch deutlich geringer ausfallen wird. Zudem können auch Bundeswehrsoldaten ihren Anspruch auf Pension verlieren, wenn sie vor dem Erreichen des Pensionsalters aus dem Wehrdienst austreten. Um sich also gegen Konstellationen wie diese abzusichern, eignet sich die zusätzliche private Rentenversicherung.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Es gibt verschiedene Optionen, um sich neben der Pension privat abzusichern. Zum einen bietet sich hierbei die Flexible Privatvorsorge an. Die finanzielle Altersvorsorge wird in diesem Fall durch regelmäßige monatliche Zahlungen aufgebaut, womit dem Beamten garantierte Leistungen im Alter geboten werden, die sich aus eingezahlten Beiträgen, einem garantierten Zinssatz, sowie den erwirtschafteten Überschüssen des jeweiligen Versicherungsunternehmens zusammensetzen. Im Rentenalter wird durch die Flexible Privatvorsorge eine lebenslange Rente ausgezahlt und gewährleistet aber auch gleichzeitig die zu einem vertraglich verankerten Zeitpunkt gewünschte Auszahlung des gesamten Guthabens oder eines Teilbetrages. Hinzu kommt, dass man den Vertrag auch übertragen, beliebig vererben oder als Sicherheit hinterlegen kann. Zwar erfolgen während der Einzahlphase keine staatlichen Förderungen auf die Beträge, jedoch werden dafür Auszahlungen in der Rentenphase steuerlich begünstigt.
Neben der Flexiblen Privatvorsorge bietet auch die Riester Rente eine Möglichkeit. Hierbei zahlt man Geld in einen Vertrag ein, welcher durch staatliche Zahlungen aufgestockt wird und man zusätzlich steuerliche Vorteile erhält. Hat man Kinder, so erhält man in diesem Fall weitere staatliche Förderungen. Beamte müssen jedoch beachten, dass die Riester Rente für sie nur im Zusammenspiel mit einer privaten Rentenversicherung möglich ist und die Freistellung von der Versicherungspflicht vorausgesetzt wird.
Eine andere Option, welche sich für Beamte eröffnet, ist die Rürup Rente. Diese eignet sich besonders für die Personen, welche sich in höheren Gehaltsstufen befinden und neben einer späteren monatlichen Auszahlung, vor allem durch Steuervorteile profitieren. Ab dem Jahr 2025 können diese Beiträge sogar zu 100 Prozent steuerlich abgesetzt werden. Diese sogenannte Basisrente, welche sich eigentlich für Selbstständige und Freiberufler anbietet, kann auch für Beamte genutzt werden, da sie so die Möglichkeit haben, die Pension im Alter aufzustocken und dabei gleichzeitig Steuern sparen.
Wie wichtig es ist, bei der Wahl der privaten Altersvorsorge die richtige Lösung zu finden, haben wir in unserem Artikel zu Unterschieden zwischen guter und schlechter Altersvorsorge vorgerechnet – in diesem Beispiel ergab sich bei einer Sparrate von 200€/Monat ein Unterschied in den Auszahlungen von über 300.000€. Eine unabhängige Finanzberatung kann helfen, die beste Lösung für dich zu finden.
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