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Darum ist der Anlagezeitraum so wichtig für deine Altersvorsorge

Einem der häufigsten Fehler, dem ich bei der Planung der Altersvorsorge immer wieder begegne, ist die völlig falsche Bestimmung der Anlagezeiträumen. Viele Berater:innen machen hier gravierende Fehler. Das hat zum Teil dramatische Konsequenzen. Die simple Frage, die für jede Altersvorsorge immens wichtig ist, lautet: Wie lang ist dein Anlagehorizont?

Inhaltsverzeichnis

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Warum ist der Anlagehorizont so entscheidend?

Der Anlagehorizont ist neben der Risikoneigung entscheidend für die Ausrichtung deines Portfolios. Mit der Beantwortung dieser Frage entscheidet sich, welche Anlage gewählt wird und welches Risiko eingegangen werden kann. Der Anlagehorizont ist neben der Risikoneigung die wichtigste Stellschraube, an der die zu erwartende Rendite eines Portfolios ausgerichtet wird. Je nachdem, wie diese Frage beantwortet wird, macht ein Portfolio im Extremfall eben keine 8%, sondern nur noch 2% Rendite p.a.. Wie du weiter unten lesen wirst, sind diese extremen Fälle eher die Regel als die Ausnahme.

 

Das trügerische Gefühl des Ablaufsmanagments

Ein Beispiel: Joseph ist 60 Jahre alt, wohnt in Heidelberg und plant seinen Ruhestand. Er hat bereits fürs Alter vorgesorgt. Er hat sich bereits bei einem ganz normalen Berater irgendeiner deutschen Versicherung beraten lassen. Dieser hat ihm erzählt, dass sein Anlagehorizont mit 67 Jahren endet, denn dann geht er ja schließlich in Rente.

Deswegen sollte er etwa mit 60 Jahren das Ablaufmanagement starten und in defensive Anlagen umschichten. Damit würde Joseph sein Erspartes jetzt kurz vor der Rente “in sichere Gewässer führen” und die “Schäfchen ins trockene bringen”.

Noch besser: Die Rentenversicherung, die Joseph abgeschlossen hat, macht das sogar automatisch. Er muss sich um nichts mehr kümmern. Die Umschichtung startet ohne, dass Joseph das selbst anstößt.

Natürlich klingt das alles für Joseph erst einmal sehr logisch. Erst recht, nachdem der Brief der Versicherung mit den Informationen über das Ablaufmanagement ins Haus flatterte. Die Versicherung verkauft also für ihn seine im besten Falle Aktienfonds und kauft hierfür die „sicheren“ Rentenfonds oder investiert direkt in den Deckungsstock der Versicherung. [1]

 

Das kostet dich ein falscher Anlagehorizont!

Nehmen wir einfach mal an, dass eine solche defensive Anlage eine zu erwartende Rendite von 2% hat. Nehmen wir außerdem an, dass Joseph bereits 50.000 Euro angespart hat und er weiterhin 100 Euro monatlich einspart. Dann stehen ihm (ohne Berücksichtigung der Kosten und Steuern) zum Renteneintritt 66.452 Euro zu Verfügung. Er lässt sich diesen Kapitalberg verrenten und erhält hierfür laut Angebot seiner Versicherung eine Rente von 206 Euro für den Rest seines Lebens. [2]

Über 21.000 Euro mehr für den Ruhestand

Damit ist Joseph auch ganz zufrieden, bis er sich mit seinem Freund Martin bei einer Gartenparty in Mannheim über das Thema Rente unterhält. Martin erzählt, dass auch er bereits 50.000 Euro gespart hat und weiterhin 100 Euro monatlich einzahlt. Er rechne zum Renteneintritt allerdings mit 88.286 Euro. Das sind gut 21.000 Euro mehr als Joseph.

Martin kann sich also zum Renteneintritt einen Kleinwagen oder eine Weltreise leisten und hätte immer noch das gleiche Kapital zu Verfügung wie Joseph.

Wenn Martin doch keine Weltreise unternimmt, kann er sich selbst eine Rente von monatlich 353 Euro auszahlen und seinen Kindern mit 100 Jahren noch 31.700 Euro vererben.

Du siehst also, welche Folgen ein falscher Anlagehorizont haben kann.

 

 

 

Startkapital Einzahlung Rentenbeginn Rente Erbe mit 100 Jahren
Joseph 50.000 € 100 € mtl. 66.452 € 206 € mtl. 0 €
Martin 50.000 € 100 € mtl. 88.286 € 331 € mtl. 31.700 €

 

Anlagestrategie auf 0,3% des Vermögens ausgerichtet

Martin hat seinen Anlagehorizont richtig bestimmt und investiert auch über seinen Renteneinritt hinaus.

Wenn Joseph nicht vor hat am Tag seines Eintrittes in den Ruhestand all sein Erspartes auszugeben, endet sein Anlagehorizont keineswegs mit dem Eintritt in den Ruhestand. Die Annahme eines Anlagehorizontes bis 67 ist also schlichtweg falsch. Dieser kurze Anlagehorizont trifft nur auf seine allererste Rente zu. Also auf weniger als 0,3% seines Vermögens. An diesem verschwindend geringen Teil seines Vermögens sollte er auf keinen Fall seine komplette Anlagestrategie ausrichten. Das hat Joseph allerdings getan.

Ein heute 60-Jähriger wird laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich noch 21,62 Jahre lang leben. Laut Statistik ist der Anlagezeitraum für den letzten Euro, den Joseph ausgibt, also 21,62 Jahre und damit rund dreimal so lang, wie zunächst erwartet.

 

Wie finde ich den richtigen Anlagehorizont?

Martin hat folgende Fragen beantwortet und daraufhin sein Vermögen für die Rente aufgestellt:

  1. Wie viel Kapital steht insgesamt zur Verfügung?
  2. Wie hoch ist die monatliche Versorgungslücke?
  3. Wie viel Vermögen soll vererbt werden?

Martin hat sein Vermögen also daraufhin in drei Anlagehorizonte unterteilt. Aus dem ersten und kürzesten Anlagehorizont möchte Martin sich in den nächsten drei Jahren eine Rente auszahlen. Auf Grund des sehr kurzen Anlagezeitraums hat er dementsprechend auf Tagesgeldkonten investiert. Nachdem dieser Topf aufgebraucht ist, soll seine Rente für die Jahre 4-10 aus seiner mittelfristigen Anlage kommen. Hier hat er jeweils zu 50% in Renten und Aktien investiert. Alles darüber hinaus investiert Martin langfristig zu 100% in Aktien. Einmal im Jahr überprüft Martin diese Aufteilung und schichtet ggf. um.

Anlage-

horizont

Erklärung Anlage Beispiel Martin
0-3

Jahre

Geld, das in den ersten drei Jahren gebraucht wird,

sollte möglichst schwankungsfrei investiert werden.

100% Tagesgeld 36 Monate x 331€

= 12.000€

4-10

Jahre

Geld, das in den Jahren 4-10 nach Eintritt

in den Ruhestand gebraucht wird.

50% Renten,

50% Aktien

84 Monate x 331€

= 28.000€

Ab 10

Jahren

Alles Geld, darüber hinaus geht

oder vererbt werden soll.

100% Aktien 31.700€ + 16.586€

= 48.286€

 

Dieses Vorgehen erfordert mehr Aufwand, als eine einfache Verrentung bei einer Versicherung. Natürlich müssen dabei auch noch die Risikoneigung und Erfahrungen berücksichtigt werden. Schon alleine deshalb kann es hilfreich sein, mit einem erfahrenen Berater zusammenzuarbeiten. Aus meiner Erfahrung kann ich allerdings sagen, dass dieser Aufwand oftmals mit einer 50% höheren Rente belohnt wird. Hier lohnt sich eine Beratung also wirklich.

In der Beratung unserer Kunden nutzen wir für die genaue Bestimmung der Vermögensaufteilung im Rentenalter ein Simulationstool, dass eine eine täglich aktualisierte Vermögensaufteilung darstellt. So lässt sich die Vermögensaufstellung noch genauer planen und die zusätzliche Rente steigert sich nochmals.

 

Wo ist der Haken?

Häufig werden drei Argumente gegen eine solche Herangehensweise angebracht.

  • Langlebigkeitsrisiko: Was passiert, wenn das Geld verbraucht ist, Martin aber noch topfit ist? Diesen Einwand höre ich sehr oft. Betrachten wir einmal realistisch, wann ein solcher Fall denn tatsächlich eintreten würde: Im vorliegenden Fall könnte Martin 133 Jahre alt werden, bis das Geld verbraucht ist. Der älteste Mensch der Welt war übrigens die Französin Jeanne Calment. Sie wurde 122 Jahre alt. Das Risiko ist also bei einer vernünftigen Planung durchaus überschaubar.
  • Aufwand: Dieser Einwand ist völlig richtig. Eine solche Planung erfordert sowohl in der Einrichtung als auch in der konsequenten Durchführung einen hohen Aufwand. Die Risiko-Aufteilung sollte mindestens jährlich überprüft und ggf. angepasst werden. Eine solche Herangehensweise eröffnet allerdings auch Möglichkeiten auf unvorhergesehen Events zu reagieren. Vielleicht will der Sohn ein Haus bauen, man selbst wird krank oder der Enkel heiratet. Bei all diesen Ereignissen hat man die Flexibilität weiterhin frei über sein Vermögen verfügen zu können.
  • Risiko: Was passiert, wenn die Anlage keine Rendite abwirft oder stark schwankt? Natürlich wird ein Anleger, der auch im Rentenalter noch investiert, eine größere Schwankung in Kauf nehmen müssen. Dieser Schwankung muss er sich bewusst und muss auch gewollt sein. Betrachtet man allerdings den oben angesprochenen Anlagehorizont, kann man Krisen einfach aussitzen. Hierzu ist es lediglich wichtig, dass das Vermögen auf dem Tagesgeldkonto groß genug ist, eine solche Krise auszusitzen.

 

Warum wird das immer noch empfohlen?

Bleibt noch die Frag zu klären, warum es trotz des offensichtlichen Vorteils für den Kunden so selten angeboten wird?

Die Antwort ist ziemlich simpel: Weil Lebensversicherer nunmal daran Geld verdienen, wenn Sie das Leben versichern. Hier liegen die Kompetenz und das ursprüngliche Geschäftsmodell dieser Versicherer. Während der Ansparphase wird der Rentenbeginn allerdings aufgeschoben. Der Versicherungscharakter beginnt im engeren Sinne und im größeren Stil erst mit der Auszahlung einer Rente. Hierzu wird einmalig ein möglichst hoher Kapitalberg gebraucht. Das entspricht in etwa der Variante, in der Joseph sein Geld in einem Tag auf den Kopf haut und verprasst. Wenn das das Ziel ist, ist es durchaus logisch, dass der Anlagehorizont nur sieben Jahre beträgt.

Aus Sicht der Versicherer macht es also durchaus Sinn, solche Modelle anzubieten oder zu beraten.

[1] Die hier beschriebene Variante gehört zu den harmlosen. Eine besonders dreisten Variante des Ablaufmanagment findest du hier beschrieben: https://www.versicherungsbote.de/id/4814937/DVAG-Umdeckung-Lebensversicherung-Kritik/

[2] Joseph erhält laut Vertrag pro 10.000 Euro Kapital 31 Euro monatliche Rente.

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