Sinkende Wohnkosten
Ist das Haus erstmal gekauft, so muss man natürlich trotzdem mit weiteren Kosten rechnen, die auf einen zukommen. Dazu gehören beispielsweise Versicherungen und Instandhaltung der Immobilie, Grundsteuer, Wasser, Kanalisation, Straßenreinigung, Müllabfuhr, Schornsteinreinigung, dazu kommt die abzubezahlende Hypothek oder das Darlehen. Auch wenn die Wohnkosten zunächst höher sind als die in einem vergleichbaren Mieterhaushalt, so wendet sich das Blatt mit der Zeit durch die Tilgung der Baukredite. Denn Mieter müssen nämlich neben der Bruttowarmmiete, auch noch mit steigenden Mieten und Wohnkosten rechnen – bei den EIgentümern sinken die Ausgaben fürs Wohnen dagegen kontinuierlich (Analyse des Berliner Forschungsinstituts empirica in Zusammenarbeit mit LBS Research, 2017).
Gut geplant ins Eigenheim
Wichtig ist vor allem, dass man sich vor dem Kauf umfassend informiert und gut plant. Alle Kosten, die durch und nach dem Kauf entstehen, sollte man bereits im Vorhinein in die eigenen Überlegungen einfließen lassen. Mit einem individuellen Finanzierungskonzept wird somit eine zu hohe Belastung vermieden, wohingegen Mieter einen großen Anteil ihres Einkommens an den Vermieter überwiesen. Das Problem ist jedoch, dass viele immer noch an dem Glauben festhalten, ein Eigenheim sei sinnlos und teuer und setzen folglich auf ein Mietshaus. Argumentiert wird weiterhin, dass es bessere Anlagemöglichkeiten für das Vermögen gäbe, man finanziell für mögliche Reparaturen vorsorgen muss und unflexibel beim Wohnort und der Bewegungsfreiheit ist.
Mietshaus für Standortwechsel
Tatsächlich ist an dem letzten Argument etwas dran – wer häufig umzieht und aus privaten oder beruflichen Gründen sich noch nicht für einen langfristigen Wohnsitz entscheiden kann, sollte mit dem Kauf eines Eigenheims warten, da kurze Nutzungszeiten der eigenen Immobilie meistens nicht von Vorteil sind. Falls man jedoch ein günstiges Schnäppchen in Aussicht und einen perfekten FInanzierungsplan hat, dann kann man unter Umständen auch unter den magischen zehn Jahren planen und das Haus früher vermieten – und im Idealfall dieses dann später mit Gewinn verkaufen.
Vermögensaufbau
Mit jeder Rate, die an die Bank gezahlt wird, schmälert sich das Darlehen und du kannst das Eigenheim immer mehr dein eigen nennen – und baust somit Vermögen auf. In der aktuellen Dauerniedrigszinsphase kann diese Vermögenszinsanlage mehr Rendite bringen als die klassische Vermögensanlage, die der Mieter eines Hauses vielleicht mit seinem Vermögen verfolgt. Im Unterschied zu Aktien oder Fonds, die zwar durchaus höhere Renditen versprechen, ist ein eigenes Haus eine sichere, weniger riskante Anlage.
Eine Entscheidung fürs Leben
Ein Hauskauf ist eine persönliche Lebensentscheidung, die für Lebensqualität, einem Leben nach eigenen Vorstellungen, für Altersvorsorge und Vermögen sorgt – aber auch mit Verantwortung für die eigene Zukunft einhergeht. Ein Kauf ist umso besser, je günstiger ein Eigenheim und je weiter die Immobilienpreise im Wert steigen, was beides wiederum vom Standort abhängig ist. Es handelt sich um eine sichere Wertanlage, wenn man den Vergleich von Miete und Kaufpreis als Gradmesser für das Preisniveau in einer Region durchführt. Zu beachten ist dabei, dass die Zahlen vergleichbar sind, sprich Ort, Stadtteil, Größe, Alter, Ausstattung gleiche Merkmale haben. Wenn der Faktor, den man herausbekommt, wenn man Jahreskaltmiete des Mietshauses durch Kaufpreis des EIgenheims teilt, unter 20 ist, so ist letzterer im Vergleich zur Miete relativ günstig.
Steht das Finanzierungskonzept also und das richtige Eigenheim wurde gefunden, dann steht dem Wohnen in den eigenen vier Wänden nichts mehr im Weg.
Haus kaufen oder bauen
Die Entscheidung zwischen Kaufen oder Bauen ist nicht einfach, doch oftmals wird einem sie einem im Vorhinein auch abgenommen. Denn hat man einen schönen Ort für sein Traumhaus gefunden, so ist vielleicht überhaupt gar kein Bauland zu haben oder falls doch, dann nur zu sehr hohen Preisen. Denn Tatsache ist, dass der Preisindex für Bauland über die Jahre stetig steigt – von 69,9 in 2000 zu 156,1 in 2020 (Statistisches Bundesamt, 23.03.2022). Ein weiterer Punkt, den es bei der ENtscheidung zu berücksichtigen gibt, ist der Zeitfaktor. Im Gegensatz zum Kauf eines Hauses, das vielleicht lediglich ein paar Renovierungen nötig hat, zieht sich der Einzug bei einem Hausbau gerne über einen längeren Zeitraum.
Trotzdem kann sich ein Neubau auch lohnen. Besonders in Sachen Energieeffizienz zeigt sich von Vorteil, dass ein frisch gebautes Haus bautechnisch auf dem neusten Stand ist und somit einen besonders hohen Energiestandard aufweisen kann, wodurch es zusätzliche Fördermittel erhält. Des Weiteren sind Energiekosten regelmäßig wiederkehrende Kosten, die durch die steigenden Mietpreise der letzten Jahre immer höher werden. Dementsprechend kann der Energieverbrauch nicht niedrig genug sein.
In jedem Fall sind die oben angebrachten Punkte nur wenige Aspekte, die es bei der Entscheidung zum Hausbau oder Hauskauf zu berücksichtigen gilt. Dementsprechend ist eine umfassende und professionelle Beratung, die dir einen soliden und weitsichtigen Plan für deine Bau- oder Immobilienfinanzierung liefert, von Vorteil.