Ein Investmentfonds ermöglicht es vielen Anlegern, ihr Geld quasi in einem großen „Topf“ zu sammeln, um gemeinsame Anlageziele nach genau festgelegten Richtlinien zu verfolgen. Dadurch kannst du als einzelner Investor mit einem geringen Kapitaleinsatz Chancen und Risiken über verschiedene Anlagen und Asset-Klassen verteilen und streuen. Du musst dich nicht mehr selbst um die Investmententscheidungen kümmern, da ein professionelles Fondsmanagement diese Aufgabe übernimmt.
Alleine in Deutschland gibt es über 7.000 öffentliche angebotene Fonds (Quelle: Börse Frankfurt). Diese unterscheiden sich in der Form des Fondsmanagements und den Anlageklassen. In diesem Artikel stellen wir dir diese vor.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise Investmentfonds – einfach erklärt

Ein wichtiges Prinzip bei der Geldanlage besteht in der so genannten Diversifikation, d.h. Vielfalt der Geldanlage. Die Idee dahinter ist ganz einfach: Ist man in vielen verschiedenen Investments investiert, dann ist es nicht so schlimm, wenn einige davon nicht so laufen wie gewünscht, da die anderen Investments das ausgleichen können. Das Problem dabei besteht darin, dass es sehr zeitaufwändig und teuer sein kann, als Privatanleger ganz viele verschiedene Investments sinnvoll umzusetzen. Die Lösung besteht in Investmentfonds. Hier werden die Investmentanlagen von vielen Investoren in einem „Topf“ (Fond) gesammelt, und der Fonds tätigt dann die Investitionen. Die Anleger bekommen für ihre Einzahlungen Anteile am Fondsvolumen, die dem Wert der Einzahlung zum Zeitpunkt der Zahlung entsprechen. Der Wert dieser Anteile entwickelt sich dann mit der Wertentwicklung der Investments des Fonds weiter. Durch das sehr viel höhere Anlagevolumen (das „Fondvolumen“) ist eine sehr viel breitere, kosteneffizientere Streuung möglich, als privat möglich wäre. Zudem ergeben sich Möglichkeiten für Anlagestrategien, die nur mit dem großen, gesammelten Anlagevolumen möglich sind. Somit spielen Fonds eine wichtige Rolle beim richtigen Investieren für den Vermögensaufbau.
Fondsmanagement: Aktiv oder passiv?
Es gibt zwei weit verbreitete Fondsmanagement-Methoden: Aktiv und passiv. Das steckt dahinter:
Aktiv – Die Kunst des Fondsmanagements
Aktiv gemanagte Fonds werden von professionellen Fondsmanagern betreut, die kontinuierlich den Markt analysieren, Trends identifizieren und individuelle Wertpapierauswahlen treffen. Diese Manager sind darauf bedacht, Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren, indem sie beispielsweise in vielversprechende Unternehmen investieren oder sich von solchen trennen, die potenziell an Wert verlieren könnten. Dies erfordert nicht nur umfangreiche Marktkenntnisse, sondern auch eine tiefgreifende Analyse und oft auch eine gewisse Intuition, um erfolgreich zu sein.
Ein charakteristisches Merkmal aktiv gemanagter Fonds ist ihre Flexibilität. Die Fondsmanager können ihre Portfolios je nach Marktlage anpassen, um auf Veränderungen zu reagieren und von neuen Möglichkeiten zu profitieren. Diese aktive Herangehensweise kann in Zeiten hoher Volatilität besonders vorteilhaft sein, da sie es den Fondsmanagern ermöglicht, defensivere Positionen einzunehmen oder stärker auf renditeträchtige Anlagen zu setzen.
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die aktive Verwaltung von Fonds mit höheren Kosten verbunden sein kann. Die Gehälter der Fondsmanager und die mit der intensiven Marktanalyse verbundenen Aufwendungen werden auf die Anleger verteilt. Daher ist es essenziell, die erzielte Mehrrendite der aktiv gemanagten Fonds mit den zusätzlichen Kosten abzuwägen.
Passiv ‑Die Kosteneffikitvität der Indexfonds und ETFs
Während aktiv gemanagte Fonds das Spiel der Märkte dirigieren, repräsentieren passive Fonds eine andere Philosophie – sie setzen auf Stabilität und die Effizienz des Gesamtmarktes. Passive Fonds, zu denen Exchange-Traded Funds (ETFs) und Indexfonds gehören, verfolgen das Ziel, die Wertentwicklung eines bestimmten Börsenindex, wie beispielsweise den Dax, nachzubilden.
Als Beispiel, hier mal eine grafische Zusammensetzung des Dax aus dem Jahr 2017:

Die Idee hinter passiven Fonds ist einfach, aber wirkungsvoll: Anstatt in Einzelwerte zu investieren, bündeln sie eine breite Palette von Wertpapieren, die den zugrunde liegenden Index repräsentieren. Dies ermöglicht Anlegern, mit einer einzigen Investition breit diversifiziert zu sein und von der kollektiven Performance der im Index enthaltenen Unternehmen zu profitieren. Die Zusammensetzung des Fondsportfolios wird nicht aktiv gesteuert, sondern spiegelt einfach die Gewichtung der im Index enthaltenen Unternehmen wider.
Ein herausragender Vorteil passiver Fonds ist ihre Kostenstruktur. Da keine aufwendigen Marktanalysen oder individuellen Wertpapierauswahlen erforderlich sind, sind die Verwaltungskosten in der Regel deutlich geringer als bei aktiv gemanagten Fonds. Dies bedeutet, dass Anleger mehr von ihrer Rendite behalten können, ohne einen großen Teil an Gebühren abzugeben.
Ein weiteres interessantes Merkmal von passiven Fonds ist ihre Transparenz. Da sie einfach den Index nachbilden, können Anleger genau nachverfolgen, welche Unternehmen im Portfolio enthalten sind und wie sich der Fonds im Vergleich zum Index entwickelt. Dies ermöglicht eine klare und leicht verständliche Bewertung der Performance.
Es ist wichtig zu beachten, dass passive Fonds nicht darauf abzielen, den Markt zu schlagen. Sie streben vielmehr danach, die Marktrendite zu erzielen.
Vor- und Nachteile
Es stellt sich jetzt natürlich die Frage, welche dieser Anlagestrategien die bessere ist. Der aktive Ansatz, der höhere Kosten in Kauf nimmt, um zu versuchen, den Markt zu schlagen, oder der passive Ansatz, der sich mit der Marktrendite zufrieden gibt, und dafür deutlich kosteneffizienter agiert.
Die Befürworter des passiven Managements setzen auf die Theorie des effizienten Marktes (EMH). Diese besagt, dass die Märkte alle verfügbaren Informationen zu einem bestimmten Zeitpunkt berücksichtigen und widerspiegeln, wodurch individuelle Auswahlentscheidungen für Anleihen oder Aktien als sinnlos erachtet werden. Obwohl es theoretisch möglich ist, durch Market-Timing oder gezielte Spekulation einen Renditevorteil zu erlangen, gelingt dies Investment-Neulingen in der Regel langfristig nur selten, und auch die wenigsten professionellen Fondsmanager schaffen dies regelmäßig.
Ein Sonderfall, in dem wir aktives Fondsmanagement ausdrücklich befürworten, ist bei besonderen Anforderungen an die Nachhaltigkeit. Es gibt passive Fonds die Nachhaltigkeitskriterien bei der Investmentauswahl und Gewichtung berücksichtigen. Doch wirklich gute, auf Nachhaltigkeit zielende Fonds haben natürlich mehr Möglichkeiten, bis hin zu Gesprächen auf CEO-Ebene, Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit zu drängen.
Anlageklassen
Der wichtigste Faktor in der Anlageentscheidung liegt in der Frage: In was soll den investiert werden? Hier gibt es breite Auswahlmöglichkeiten zu betrachten. Die Entscheidung sollte nach Renditeerwartung, Anlagezeitraum, Risikoneigung und persönlichen Präferenzen getroffen werden. Wir stellen dir hier die wichtigsten Anlageklassen vor:
Aktienfonds – Teilhabe am Unternehmenserfolg
Ein Aktienfonds ist ein Investmentfonds, der sein Kapital hauptsächlich oder überwiegend in Aktien anlegt. Aktienfonds bieten Anlegern die Möglichkeit, sich an den Erfolgen und Gewinnen von Unternehmen zu beteiligen. Sie repräsentieren eine Kernkomponente vieler Investmentstrategien und können auf verschiedene Weisen gestaltet sein. Die Wahl zwischen aktiv gemanagten und passiven Aktienfonds sowie die Entscheidung, in welche Aktien investiert werden soll, sind entscheidende Überlegungen für Anleger.
Vorteile von Aktienfonds
- Renditechancen: Aktien haben historisch gesehen langfristig betrachtet oft höhere Renditen erzielt als andere Anlageklassen wie Anleihen oder Bargeld.
- Diversifikation: Ein Aktienfonds kann eine Vielzahl von Aktien aus verschiedenen Branchen und Regionen enthalten, was das Risiko reduziert, das mit einer Einzelaktieninvestition verbunden sein kann.
- Kosteneffizienz durch passive Investments: Wie bereits erwähnt gibt es die Möglichkeit mit Hilfe von ETFs und Index-Funds kostengünstig zu investieren.
- Liquidität: Aktienfonds sind an Börsen gehandelt und bieten somit eine hohe Liquidität, sodass Anleger in der Regel leicht in oder aus dem Fonds aussteigen können.
Was bedeutet Börsengehandelt?
Börsengehandelt bedeutet, dass Aktienfonds genauso wie Aktien an der Börse gehandelt werden. Das ermöglicht es dir, börsengehandelte Fonds und ETFs während der Börsenöffnungszeiten jederzeit zu kaufen oder zu verkaufen.
Nachteile von Aktienfonds
- Risiko: Aktienkurse können stark schwanken, was zu Verlusten führen kann. Die Wertentwicklung von Aktienfonds ist daher volatil und kann von Jahr zu Jahr variieren.
Fazit
Aktienfonds sind eine hervorragende Wahl für Anleger mit einem langen Anlagehorizont, die sich hohe Renditen von ihrem Investment erhoffen. Durch die richtige Fondsauswahl lässt sich eine sehr breite Risikostreuung zu geringen Kosten umsetzen.
Immobilienfonds – Investieren ins Betongold
Immobilienfonds sind Anlagefonds, die in Immobilien investieren. Sie sammeln Gelder von Anlegern ein und investieren diese direkt oder indirekt in Mehrfamilienhäuser, Geschäftshäuser und Gewerbeliegenschaften. Dabei konzentrieren sich Immobilienfonds oft auf spezifische Regionen wie Immobilien in der Schweiz oder Gewerbeliegenschaften in Europa.
Der Nutzen eines Immobilienfonds besteht darin, dass du bereits mit kleineren Summen in ein Immobilien-Portfolio investieren kannst. Der Fonds wird von einem Portfolio-Manager professionell verwaltet und schüttet die Mieterträge an die Anteilseigner aus. Das Ziel eines Immobilienfonds ist die langfristige Sicherung des Kapitals, eine laufende Rendite durch Mieteinnahmen sowie eine potenzielle Wertsteigerung durch die Entwicklung von Immobilienprojekten.
Arten von Immobilienfonds
Es gibt verschiedene Arten von Immobilienfonds, die sich in zwei Hauptkategorien unterscheiden: offene und geschlossene Immobilienfonds.
Offene Immobilienfonds müssen die Anlagegelder von Investoren uneingeschränkt annehmen und auszahlen können. Allerdings zeigte die Finanzkrise 2008, dass offene Immobilienfonds ein Risiko darstellen, da sie eine liquide Anlageform auf eine illiquide Anlageklasse (Immobilien) abbilden. Wenn alle Anleger gleichzeitig ihr Geld zurückverlangen, können diese Fonds in Schwierigkeiten geraten. Neue Gesetzesregelungen wurden eingeführt, um solche Situationen zu verhindern.
Eine spezielle Form von offenen Immobilienfonds sind Immobilien-Aktien-Fonds. Sie investieren in börsennotierte Immobilienaktien (Real Estate Investment Trusts – REITs) und sind dadurch liquide und täglich handelbar.
Geschlossene Immobilienfonds hingegen können nur neues Kapital durch eine Kapitalerhöhung bei allen Anteilsinhabern aufnehmen. Es ist nicht möglich, laufende Ein- und Auszahlungen in den Fonds vorzunehmen, da der Fonds geschlossen ist. Anteile können jedoch über die Börse gehandelt werden, wobei der Börsenkurs nicht immer den offiziellen Nettoinventarwert des Fonds widerspiegelt. Geschlossene Immobilienfonds sind in der Schweiz üblich und können sehr erfolgreich sein, aber auch Agio (Aufschlag) oder Disagio (Abschlag) aufweisen.
Vorteile von Immobilienfonds
- Stabile Einnahmequelle: Immobilienfonds generieren oft regelmäßige Mieteinnahmen, die den Anlegern einen konstanten Cashflow bieten können.
- Inflationsschutz: Immobilien haben historisch gesehen dazu tendiert, sich gegen Inflation abzusichern, da die Mietpreise oft mit der Inflation steigen.
- Diversifikation: Investitionen in Immobilien können das Gesamtrisiko im Portfolio reduzieren, da sie oft eine geringe Korrelation zu Aktien und Anleihen aufweisen.
- Passives Einkommen: Immobilienfonds ermöglichen Anlegern, passiv von Mieteinnahmen und potenziellem Wertzuwachs zu profitieren, ohne direkt in Immobilien investieren zu müssen.
Nachteile von Immobilienfonds
- Illiquidität: Im Vergleich zu Aktien können Immobilien schwerer liquidiert werden, da der Verkaufsprozess oft komplexer und zeitaufwändiger ist.
- Hohe Kosten: Immobilienfonds können höhere Anfangsinvestitionen und Verwaltungsgebühren haben.
- Risiko durchMarktabhängigkeit: Die Wertentwicklung von Immobilien kann stark von lokalen Marktbedingungen abhängen, was zu Unsicherheiten führen kann.
Fazit
Die Auswahl eines Immobilienfonds erfordert eine gründliche Untersuchung der Anlagestrategie, des Portfolios und der Gebührenstruktur. Immobilien können eine langfristige Investition sein, die stabile Einnahmen und potenziellen Wertzuwachs bietet. Es ist wichtig, die individuellen finanziellen Ziele und die Risikobereitschaft zu berücksichtigen, bevor man in Immobilienfonds investiert.
Rentenfonds – Sicherheit durch festverzinsliche Wertpapiere
Der Begriff „Rentenfonds“ hat hier nichts mit Altersvorsorge zu tun. Im Finanzbereich bezeichnen „Renten“ einfach feste Zahlungen, die aus Kapitalanlagen stammen – in diesem Fall aus festverzinslichen Wertpapieren.
Festverzinsliche Wertpapiere sind beispielsweise Staatsanleihen und Unternehmensanleihen, Schuldverschreibungen oder Obligationen. Die Emittenten leihen sich durch diese Papiere Kapital und zahlen den Anlegern dafür feste Zinsen.
Rentenfonds investieren in der Regel in börsengehandelte Wertpapiere, was zusätzlich zu festen Zinsen auch zu Kursgewinnen oder ‑verlusten führen kann.
Zusammenhang von Risiko und Rendite bei Rentenfonds
Mit Rentenfonds lassen sich unterschiedliche Ziele verfolgen: Sicherheit oder Rendite. Diese hängen vor allem von der Auswahl des Emittenten (des Herausgebers der Anleihe) und der Laufzeit ab.
Hierbei spielt die Bonität des Ausgebers eine entscheidende Rolle. Betrachten wir zwei Extreme: Eine deutsche Staatsanleihe, herausgegeben von einem finanzstarken und stabilen Staat, bietet eine hohe Bonität. Diese Anleihe ist sicher, aber die Rendite ist vergleichsweise niedrig. Auf der anderen Seite haben wir ein junges aufstrebendes Unternehmen, das eine höhere Rendite verspricht, aber auch mit einem höheren Ausfallrisiko verbunden ist.
Neben der Bonität beeinflusst auch die Laufzeit einer Anleihe das Risiko und die potenzielle Rendite. Kurzfristige Anleihen, die in der Regel eine Laufzeit von einem bis fünf Jahren haben, sind tendenziell weniger risikoreich. Da das Ausfallrisiko während dieser Zeit geringer ist, bieten sie in der Regel niedrigere Renditen. Auf der anderen Seite können langfristige Anleihen mit Laufzeiten von zehn Jahren oder mehr höhere Renditen bieten, da sie einem höheren Risiko ausgesetzt sind, das sich über einen längeren Zeitraum erstreckt. Zudem bringen längere Laufzeiten ein höheres Zinsänderungsrisiko mit sich.
Arten von Rentenfonds
Rentenfonds bieten verschiedene Möglichkeiten zur Gestaltung des Portfolios. Hier sind einige Ansätze:
Staatsanleihen: Diese Fonds investieren in Anleihen, die von Regierungen mit hoher Bonität emittiert werden. Sie bieten Kapitalschutz, sind jedoch anfällig für niedrige Renditen.
Unternehmensanleihen: Fonds, die in Unternehmensanleihen investieren, bieten die Möglichkeit, von der Kreditwürdigkeit großer Unternehmen zu profitieren. Hier können höhere Renditen erzielt werden, allerdings steigt auch das Ausfallrisiko.
Hochzinsanleihen: Diese Fonds konzentrieren sich auf Anleihen mit höheren Zinssätzen, die von Emittenten mit niedrigerer Bonität ausgegeben werden. Sie bieten potenziell höhere Renditen, gehen jedoch mit erhöhtem Risiko einher.
Vorteile von Rentenfonds
- Stabile Einnahmequelle: Rentenfonds bieten regelmäßige Zinszahlungen, die Anlegern einen stetigen Cashflow verschaffen.
- Kapitalschutz: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit gelten Anleihen oft als sicherer Hafen.
- Diversifikation: Rentenfonds können breit diversifiziert sein und somit das Portfolio stabilisieren.
- Langfristige Stabilität: Rentenfonds können das Gesamtrisiko im Portfolio mindern und für langfristige Stabilität sorgen.
Nachteile von Rentenfonds
- Niedrigere Renditen: Im Vergleich zu Aktien sind die Renditen von Anleihen oft niedriger.
- Inflationsschutz: Anleihen bieten oft begrenzten Schutz vor Inflation.
- Zinsänderungsrisiko: Steigende Zinssätze können den Wert von Anleihen beeinflussen.
Fazit
Rentenfonds sind besonders geeignet für sicherheitsorientierte Anleger oder solche, die ihr Portfolio durch eine sicherheitsorientierte Komponente ergänzen möchten, um das Gesamtrisiko zu verringern. Dafür müssen dann jedoch Anleihen von Bonitätsstarken Emittenten mit kurzen Laufzeiten gewählt werden. Entsprechend ist Rendite ist dann stark überschaubar.
Rohstofffonds – Diversifikation durch materielle Werte
Rohstoffe sind materielle Werte wie Gold, Silber, Öl, landwirtschaftliche Produkte und mehr. Investitionen in Rohstoffe bieten die Möglichkeit, von den Schwankungen der Rohstoffmärkte zu profitieren und das Portfolio weiter zu diversifizieren.
Rohstoffe: Ein Blick auf den Markt
Der Markt für Rohstoffe kann volatil sein und unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren wie Angebot, Nachfrage, geopolitische Ereignisse und saisonale Trends. Rohstoffe spielen eine entscheidende Rolle in der globalen Wirtschaft und beeinflussen Branchen von Energie über Landwirtschaft bis hin zu Technologie.
Ein wichtiger Aspekt von Rohstofffonds ist die Diversifikation. Durch die Investition in eine Vielzahl von Rohstoffen können Anleger ihr Portfolio breiter aufstellen und potenzielle Risiken mindern. Wenn beispielsweise Aktien oder Anleihen in einem Portfolio schlecht abschneiden, können Rohstoffe dazu beitragen, Verluste abzufedern.
Allerdings sollten Anleger auch die Besonderheiten von Rohstoffen berücksichtigen. Rohstoffpreise können stark schwanken, was sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringt. Die globale Wirtschaftslage, geopolitische Ereignisse, Wetterbedingungen und technologische Entwicklungen können die Preise beeinflussen.
Verschiedene Arten von Rohstofffonds
Es gibt verschiedene Arten von Rohstofffonds, die unterschiedliche Rohstoffmärkte abdecken. Einige Fonds konzentrieren sich auf einen spezifischen Rohstoff wie Gold oder Öl, während andere breiter diversifiziert sind und mehrere Rohstoffe abdecken. Die Art des Fonds bestimmt die Art der Diversifikation und das spezifische Risiko-Rendite-Profil.
Vorteile von Rohstofffonds
- Diversifikation: Rohstofffonds bieten eine Möglichkeit, das Portfolio über traditionelle Anlageklassen wie Aktien und Anleihen hinaus zu diversifizieren.
- Inflationsschutz: Rohstoffe können in Zeiten steigender Inflation von Vorteil sein, da ihre Preise tendenziell steigen.
- Wachstumspotenzial: In Zeiten steigender Nachfrage oder begrenztem Angebot können Rohstoffe erhebliche Renditen erzielen.
Nachteile von Rohstofffonds
- Volatilität: Rohstoffpreise können stark schwanken und kurzfristige Verluste verursachen.
- Komplexität: Der Rohstoffmarkt kann komplex sein und erfordert möglicherweise eine eingehende Analyse und Überwachung.
- Rohstoffe produzieren nichts: Bei Aktien und Immobilien gibt es eine klare Herkunft von Gewinnen: Unternehmensgewinne+ Wachstum, Mieteinnahmen etc. Bei Rohstoffen ist dies anderes. Hier kommen Gewinne lediglich aus erhofften Preisanstiegen.
Fazit
Rentenfonds sind besonders geeignet für sicherheitsorientierte Anleger, die dadurch eine breitere Diversifikation erreichen möchten. Dies umzusetzen ist aber nicht einfach, da viele Rohstoffpreise mit der Globalen Wirtschaft korrelieren, weshalb die Preise vieler Rohstoffe dann auch parallel zu den globalen Aktienkursen steigen und fallen. Für langfristige Renditeaussichten sind Aktienfonds vielversprechender.
Mischfonds – Vielfältige Anlageklassen in einem Fonds
Mischfonds, auch bekannt als Multi Asset Funds, sind Anlagefonds, die in verschiedene Anlageklassen investieren. Im Gegensatz zu Fonds, die auf eine einzige Anlageklasse beschränkt sind, können Mischfonds die Möglichkeiten von diversen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Währungen, Immobilien, Hedgefonds und Rohstoffen nutzen. Sie sammeln Gelder von Anlegern ein und investieren sie in diejenigen Anlagen, die am besten zur Anlagestrategie des Mischfonds passen. Es gibt verschiedene Arten von Mischfonds, je nachdem, welches Anlageziel sie verfolgen. Während konservative Mischfonds den Kapitalerhalt priorisieren, streben offensivere Strategiefonds Wachstum an, und ausgewogene Mischfonds streben eine Mischung aus Kapitalerhalt und Vermögenszuwachs an.
Nutzen
Mischfonds sind besonders für Sparer geeignet, die langfristig mit Fonds ein Vermögen aufbauen möchten, aber weder die Zeit noch das Wissen haben, um ein Portfolio selbst zusammenzustellen und zu verwalten. Diese Aufgabe übernimmt der Mischfonds vollständig für den Anleger. Ein professionelles Management verwaltet den Mischfonds und legt die Anlagegelder so an, dass das langfristige Anlageziel erreicht wird. Dafür werden kontinuierlich die verschiedenen Anlageklassen beleuchtet und entschieden, welches Gewicht sie in der aktuellen Situation den einzelnen Klassen geben möchten.
Mischfonds – Verschiedene Anlagestrategien für unterschiedliche Ziele
Defensive Mischfonds
Defensive Mischfonds verfolgen das Ziel eines nachhaltigen Ertrags mit geringem Risiko und wenig Wertschwankungen (geringe Volatilität). Um den Kapitalerhalt zu gewährleisten, begrenzen sie ihre Investitionen in riskante Anlagen wie Aktien und Rohstoffe. Stattdessen setzen sie stärker auf festverzinsliche Anlagen, die Sicherheit und laufendes Zinseinkommen bieten.
Ausgewogene Mischfonds
Ausgewogene Mischfonds streben langfristigen Vermögenszuwachs bei vernünftigem Risiko an. Die Bezeichnung „Ausgewogen“ bedeutet in der Regel, dass der Fonds etwa zur Hälfte in Aktien und zur Hälfte in festverzinsliche und alternative Anlagen investiert.
Offensive Mischfonds
Mischfonds mit einer aggressiven Ausrichtung haben das Ziel, Vermögenszuwachs zu erzielen, und nehmen dabei bewusst Wertschwankungen in Kauf. Die Aktienquote kann dabei in der Regel auf 70–100% erhöht werden. Ein guter Mischfonds wird vollständig in Aktien investiert sein, wenn die Aktienmärkte steigen, und rechtzeitig die Aktienquote reduzieren, wenn die Märkte fallen.
Dynamische Mischfonds
Dynamische oder flexible Mischfonds sind die Chamäleons unter den Mischfonds. Sie haben keine festen Vorgaben und können entweder sehr konservativ oder sehr aggressiv investiert sein. Diese Entscheidung trifft allein das Fondsmanagement, das aufgrund einer eigenen Makroanalyse die passenden Anlagen für das aktuelle Marktumfeld auswählt. Gute dynamische Mischfonds handeln antizyklisch: Sie kaufen Aktien, wenn sie günstig sind und verabschieden sich, wenn die Bewertungen teuer geworden sind.
Grüne Fonds
In den letzten Jahren haben nachhaltige Investments einen immer größeren Stellenwert auf dem Finanzmarkt eingenommen. Wenn du dein Kapital nicht für umweltschädliche Produktionsprozesse oder sogar Kinderarbeit einsetzen möchtest, findest du hier die richtige Lösung. Und das aus guten Gründen, denn diese sogenannten grünen Fonds erzielen oft überdurchschnittliche Renditen.
Die ethisch-ökologischen Fonds verfolgen in der Regel sehr unterschiedliche Ansätze. Als Privatanleger solltest du genau hinschauen, um das passende Angebot zu finden. Besonders deutliche Unterschiede zeigen sich bei den Ausschlusskriterien. Einige Nachhaltigkeitsfonds legen zum Beispiel weniger Wert auf den Klimaschutz und investieren möglicherweise auch in Öl- oder Kohlekonzerne.
Rechtliches und Anlegerschutz
Die Anlage ist als “Sondervermögen” geschützt:
Dein Geld in einem Fonds ist durch die Idee der „Risikostreuung“ geschützt. Bereits im Jahre 1774 wurde diese Fondsidee erfolgreich umgesetzt. In Deutschland sind fast 900 Milliarden Euro in zum öffentlichen Vertrieb zugelassenen Publikumsfonds gebunden, die rechtlich als „Sondervermögen“ gelten. Das bedeutet, dass deine Einlagen als Fondsanleger vom Vermögen der Kapitalanlagegesellschaft (KAG) getrennt verwahrt werden. Somit sind sie im Falle einer Insolvenz der KAG vor dem Zugriff der Fondsgesellschaft oder deren Gläubiger geschützt. Du musst dich also nicht mit dem Ausfallrisiko des Emittenten (Emittentenrisiko) herumschlagen, wie es bei Zertifikaten üblich ist.
Durch den Fondserwerb wirst du zum Mitbesitzer am Sondervermögen. Der Wert eines Fondsanteils wird berechnet, indem man die Summe aller Vermögensgegenstände des Fonds, einschließlich des vorhandenen Bargeldes (Nettoinventarwert), durch die Anzahl der ausgegebenen Fondsanteile teilt. Dadurch bleiben Veränderungen des Fondsvermögens wertneutral für jeden einzelnen Anteil. Wenn jedoch der Wert des Sondervermögens steigt, zum Beispiel durch Kurssteigerungen der im Fonds enthaltenen Aktien, erhöht sich auch der Wert eines Fondsanteils.
Viele Investmentfonds sind mittlerweile börsennotiert, was dir mehr Flexibilität und Transparenz ermöglicht. Früher konnten Fondsanteile nur zu einem festgelegten Ausgabe- bzw. Rücknahmekurs erworben oder zurückgegeben werden. Heute können viele Investmentfonds ähnlich wie Aktien über die Börse oder außerbörslich direkt über einzelne „Market-Maker“ gehandelt werden.
Da der Anlegerschutz großgeschrieben wird, unterliegen Fonds strengen gesetzlichen Vorgaben und Dokumentationspflichten. Zum Beispiel dürfen maximal 5% des Anlagevermögens nach dem Prinzip der Risikostreuung in einzelne Wertpapiere fließen („5‑Prozent-Klausel“), in Ausnahmefällen sogar bis zu 10%. Die Anlagegrundsätze des Fonds sind genau in den Verkaufsprospekten festgelegt. Zudem sind die Fondsgesellschaften verpflichtet, dich regelmäßig in (Halb)-Jahresberichten umfassend über die getätigten Transaktionen sowie die Entwicklung und Aufteilung des Fondsvermögens zu informieren.
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