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Ein Balkendiagramme zeigt die Unterschiede in den Auszahlungssumme verschiedener Altersvorsorgeprodukte

Un­ter­schie­de zwischen guter und schlech­ter Altersvorsorge

Dass wichtig ist, für das Alter zu sparen ist in­zwi­schen den Meisten bewusst. Viele wissen auch, dass man dies mit Steu­er­vor­tei­len in Al­ters­vor­sor­ge­pro­duk­ten machen kann. Doch wie groß die Un­ter­schie­de zwischen guten und schlech­ten Produkten sind, ist den wenigsten bewusst. Diese stelle ich in diesem Artikel vor. Dabei über­sprin­ge ich den wichtigen ersten Schritt, in dem es darum geht, welche Form der Al­ters­vor­sor­ge am besten geeignet ist. In diesem Artikel führe ich einen Pro­dukt­ver­gleich mit einer gleich­blei­ben­den Strategie durch. Eine gute, um­fas­sen­de Beratung setzt als noch vor dem Inhalt dieses Artikels an. Dennoch ist der Inhalt dieses Artikels höchst relevant und wird leider viel zu oft vernachlässigt. 

Inhaltsverzeichnis 

Kurz­fas­sung

Da ich eine trans­pa­ren­te und faire Dar­stel­lung bieten möchte, ist dieser Artikel sehr lang geworden. Daher folgt hier eine Kurz­fas­sung mit den wich­tigs­ten Er­geb­nis­sen vorweg:

In diesem Vergleich zeige ich, dass bei einem iden­ti­schen Spar­ver­hal­ten von 200€/Monat über 37 Jahre die Un­ter­schie­de zwischen guter und schlech­ter Al­ters­vor­sor­ge über 360.000€ betragen. 

Ein gutes Produkt für die Al­ters­vor­sor­ge muss folgendes bieten:

  1. Hohe Ren­di­te­chan­cen durch Investmentkern
  2. Um­setz­bar­keit einer op­ti­mier­ten An­la­ge­stra­te­gie (Fonds­aus­wahl, ETFs etc.)
  3. Steu­er­op­ti­mie­rung durch ziel­ge­rich­te­te Produkte
  4. Kos­ten­op­ti­mie­rung 

Am ein­fachs­ten bekommst du ein solches Angebot, wenn du einen un­ab­hän­gi­gen Ver­si­che­rungs­mak­ler oder Ho­no­rar­be­ra­ter aufsuchst und dir folgende Fragen stellst:

  • Passt die vor­ge­schla­ge­ne Lösung zu mir/meiner Lebenssituation?
  • Habe ich eine hohe In­vest­ment­quo­te (idea­ler­wei­se 100%)?
  • Kann ich selbst bestimmen, wie das In­vest­ment getätigt wird?
  • Kann ich auch in ETFs oder Index-Fonds investieren?
  • Gibt es eine sinnvolle Strategie für die Zeit nach Rentenbeginn?
  • Geht mein An­sprech­part­ner trans­pa­rent auf Kosten ein und erklärt diese verständlich?

Die Antwort auf jede dieser Frage sollte „Ja“ sein, da jedes einzelne „Nein“ hier schnell 100.000€ und mehr an Ab­lauf­leis­tung kostet. Diese Fragen eigenen sich natürlich auch, wenn du bereits ein Produkt gewählt hast und hin­ter­fra­gen willst, ob dieses eine gute Wahl war.

Wenn ich dich damit neugierig gemacht habe, viel Spaß mit dem Rest des Artikels.

Der Vergleich

Es ist extrem wichtig, dass hier Äpfel mit Äpfeln ver­gli­chen werden, d.h., dass die Be­rech­nung die gleichen Be­din­gun­gen für alle Produkte be­inhal­tet, mit Ausnahme der Parameter, die bewusst geändert werden. Nur so, kann die Aus­wir­kung der einzelnen Einflüsse dif­fe­ren­ziert be­ob­ach­tet werden. Jeder Vergleich findet also mit derselben Bei­spiel­per­son, Sparrate und steu­er­li­chen Ge­setz­ge­bung statt. Dabei ver­glei­chen wir ein Ta­ges­geld­kon­to mit Al­ters­vor­sor­ge­pro­duk­ten der 3. Schicht. Die genauen Parameter der Be­rech­nung findest du im Anhang. Diese Annahmen sind in allen Be­rech­nun­gen getroffen:

  • Sparrate: 200€ pro Monat
  • Aktuelles Alter: 30 Jahre
  • Ren­ten­be­ginn mit: 67 Jahren

Ver­gli­chen werden folgende Produkte:

  • Ta­ges­geld­kon­to mit 2% Zinsen
  • Klas­si­sches Al­ters­vor­sor­ge­pro­dukt mit Garantien
  • Typisches in­vest­ment­ba­sier­tes Altersvorsorgeprodukt
  • Kos­ten­op­ti­mier­tes in­vest­ment­ba­sier­tes Al­ters­vor­sor­ge­pro­dukt
  • Voll­stän­dig op­ti­mier­tes  Altersvorsorgeprodukt

Eine besondere Schwie­rig­keit bei diesem Vergleich besteht darin, dass ich nicht nur darauf schauen möchte, wie viel Geld man bis zur Rente ansparen kann. Viel in­ter­es­san­ter finde ich, wieviel Geld einem während der Rente zur Verfügung steht. Für den Laien ist diese Un­ter­schei­dung wohl­mög­lich nicht so na­he­lie­gend, aber wer diesen Blog bis zum Ende liest wird erkennen, dass diese Be­trach­tung es­sen­zi­ell wichtig ist!  Das liegt daran, dass man in den hier be­trach­te­ten Al­ters­vor­sor­ge­pro­duk­ten die Wahl hat, ob man sich das Geld als Summe auszahlen lässt, oder in eine le­bens­lan­ge, mo­nat­li­che Rente umwandeln lässt. Wieviel Geld man dann insgesamt erhält, hängt dann natürlich davon ab, wie lange man lebt. Doch auch im Falle der Aus­zah­lung (bzw. des Ta­ges­geld­kon­tos, wo die Option zur Ren­ten­um­wand­lung ja nicht besteht) spielt die Le­bens­dau­er eine er­heb­li­che Rolle, da in dieser Zeit ja weitere Ka­pi­tal­erträ­ge erzielt werden können. Für dieses Beispiel habe ich folgende Wahl getroffen:

  • Alter zum To­des­zeit­punkt: 90 Jahre

Ich kann somit ver­glei­chen, wieviel Geld in den ver­schie­de­nen Produkten bis Ren­ten­be­ginn angespart werden kann, und wieviel Geld im Laufe der Zeit von Alter 67 bis 90 insgesamt zur Verfügung steht. Wen es ganz genau in­ter­es­siert, kann im Anhang mehr zur Be­rech­nungnachlesen. Ebenfalls findest du im Anhang, wie ich die steu­er­li­che Be­trach­tung der Produkte ge­hand­habt habe.

Genug des Prologs, wie schneiden die einzelnen Produkte ab?

Ta­ges­geld­kon­to mit 2% Zinsen

Das Ta­ges­geld­kon­to steht in diesem Vergleich für das einfache Geld zu­rück­le­gen. Für viele Deutsche ist es tat­säch­lich die einzige bzw. die um­fang­reichs­te Form des Geld­spa­rens. Ideal für die Al­ters­vor­sor­ge ist das natürlich nicht, da die Rendite, die man auf einem Ta­ges­geld­kon­to bekommt nicht be­rau­schend ist. Zum Zeitpunkt, an dem ich diesen Beitrag schreibe, bekommt man ca. 2% Zinsen auf ein Ta­ges­geld­kon­to. Damit stellt sich die Frage:

Wie viel Geld lässt sich im Ta­ges­geld­kon­to mit einer Sparrate von 200€/Monat, 37 Jahren Laufzeit und einen Zins von 2% ansparen?

In diesem Beispiel errechne ich eine an­ge­spar­te Summe von ca. 127.200€. Die 2% Zinsen bleiben auch zur Ren­ten­zeit bestehen. Vom Ta­ges­geld­kon­to werden monatlich 560€ abgehoben, sodass zum To­des­zeit­punkt mit 90 Jahren noch etwa 700€ Guthaben bestehen. Somit standen während der Ren­ten­zeit insgesamt etwa 155.200€ zur Verfügung.

An­ge­spar­te Summe zum Ren­ten­be­ginn:
127.200€

Aus­zah­lungs­sum­me in Rente:
155.200€

Klas­si­sche Ren­ten­ver­si­che­rung mit Garantie

Mit dem hier ana­ly­sier­tem klas­si­schen Al­ters­vor­sor­ge­pro­dukt beginnen wir unsere Reihe an Ver­si­che­rungs­pro­duk­ten, die steu­er­recht­lich identisch in der 3. Schicht der Al­ters­vor­sor­ge an­ge­sie­delt sind. Somit handelt es sich um Produkte, die eine steu­er­li­che Be­güns­ti­gung auf die Aus­zah­lun­gen in der Ren­ten­zeit erhalten, Details siehe hier. Im Vergleich zu einem Ta­ges­geld­kon­to wurde hier also schon folgendes erkannt:

  • Es muss gezielt fürs Alter vorgesorgt werden
  • Es wird ein dafür gezielt ge­schaf­fe­nes Produkt genutzt
  • Es werden Steu­er­vor­tei­le angestrebt

Das Problem an den typischen klas­si­schen Al­ters­vor­sor­ge­pro­duk­ten, die in Deutsch­land leider sehr ver­brei­tet sind, liegt in der fehlenden Rendite. Das re­sul­tiert haupt­säch­lich aus den hohen Garantien, die mit diesen Produkte oft ein­her­ge­hen. Um diese Garantien zu ge­währ­leis­ten, wird das Geld zu großen Teilen im De­ckungs­stock der Ver­si­che­rung angelegt.  Dort befindet sich in der Regel eine Mischung aus Staats­an­lei­hen, Im­mo­bi­li­en, Aktien und ver­schie­de­nen anderen In­vest­ments. Die daraus erzielten Über­schuss­be­tei­li­gun­gen für klas­si­sche Lebens- und Ren­ten­ver­si­che­run­gen pro Ver­si­che­rung können online ein­ge­se­hen werden und liegen 2023 ty­pi­scher­wei­se zwischen 1,75%-3% (Quelle: Morgen&Morgen). 

Überschussbeteiligungen Lebensversicherungen 2023

Da nicht immer 100% des an­ge­leg­ten Geldes im De­ckungs­stock liegen und ein kleiner Anteil mit besserer Rendite angelegt werden kann, ori­en­tie­ren wir uns für diesen Vergleich am oberen Ende dieser Skala und rechnen mit 3% Rendite.

Durch die Ver­wen­dung eines Ver­si­che­rungs­pro­dukts in dieser Durch­füh­rungs­form kommen natürlich auch Kosten für die Ver­si­che­rung hinzu. In dieser Be­rech­nung habe ich typische markt­üb­li­che Ver­si­che­rungs­kos­ten zugrunde gelegt, Details dazu im Anhang

Wie schlägt sich damit das weit­ver­brei­te­te, klas­si­sche Al­ters­vor­sor­ge­pro­dukt mit Garantie?

Tat­säch­lich gleichen die Kosten durch die Ver­si­che­rung  die zu­sätz­li­che Rendite im Vergleich zu unserem Ta­ges­geld­kon­to beinahe komplett aus, sodass zum Ren­ten­be­ginn eine an­ge­spar­te Summe von 127.400€ zur Verfügung steht, also nur 200€ mehr als beim Ta­ges­geld­kon­to mit einer Rendite von 2%. Dieses Vermögen wird nun in eine le­bens­lan­ge, mo­nat­li­che Rente um­ge­wan­delt. Dies geschieht mit dem Ren­ten­fak­tor, der bei den meisten Ver­si­che­run­gen Stand 2022 zwischen 24 und 27 Euro Mo­nats­ren­te pro 10.000€ lag, siehe Bild (Quelle: Franke und Bornberg). Mehr zum Ren­ten­fak­tor in unserem Artikel zum Ren­ten­fak­tor.

Rentenfaktoren verschiedener Versicherungen 2021 und 2022

Für diesen Vergleich habe ich mit einen Ren­ten­fak­tor von 30€ Mo­nats­ren­te je 10.000€ Kapital gerechnet. Dies ergibt eine mo­nat­li­che Brut­to­ren­te von ca. 382€, bzw. einer Jah­res­ren­te von 4.586€ brutto. Diese muss mit dem Er­trags­an­teil ver­steu­ert werden. Durch Über­schüs­se in der Ver­si­che­rung kann die mo­nat­li­che Aus­zah­lung erhöht werden. In diesem Beispiel rechne ich mit einer jähr­li­chen Ren­ten­stei­ge­rung von 1%. Somit ergibt sich bis zum Tod im Alter von 90 Jahren eine gesamte Netto-Aus­zahl­sum­me von ca. 113.200€. Ja, genau, das ist deutlich weniger, als die 127.400€, die zu Ren­ten­be­ginn zur Verfügung standen. Und dabei habe ich schon einen besseren Ren­ten­fak­tor gewählt. Ich hatte ja erwähnt, dass dieser Teil der Be­trach­tung sehr wichtig ist.

An­ge­spar­te Summe zum Ren­ten­be­ginn:
127.400€

Aus­zah­lungs­sum­me in Rente:
113.200€

In­vest­ment­ba­sier­te Rentenversicherung

Das Haupt­pro­blem der klas­si­schen Ren­ten­ver­si­che­rung mit Garantie ist die zu geringe Rendite, die aus dem de­fen­si­ven An­la­ge­pro­fil erfolgt. Wer eine höhere Rendite anstrebt, sucht den Weg zu In­ves­ti­tio­nen in Aktien. Mit den langen An­la­ge­ho­ri­zon­ten in der Al­ters­vor­sor­ge können breit gestreute Ak­ti­en­in­vest­ments ihre Stärken voll aus­spie­len: Kurz­fris­ti­ge Kurs­schwan­kun­gen spielen für die lang­fris­ti­ge Kurs­ent­wick­lung nur eine un­ter­ge­ord­ne­te Rolle und die Ren­di­te­er­war­tung für lang­fris­ti­ge Ak­ti­en­an­la­gen liegt bei 7–10%. An dieser Stelle möchte ich nicht vertieft auf die Bedeutung von Aktien eingehen. Wer mehr dazu lesen möchte, kann sich gerne folgenden Artikel eines Kollegen von mir durch­le­sen: Ohne Aktien keine Al­ters­vor­sor­ge? Oder in diesem Artikel mehr über richtiges In­ves­tie­ren lernen.

Für diesen Vergleich halte ich die Be­rech­nung kon­ser­va­tiv und gehe von einer Markt­ren­di­te von 7% aus. Das ist also die an­ge­nom­me­ne Wert­ent­wick­lung der Ak­ti­en­märk­te vor sämt­li­chen Kosten. In vielen Fällen erfolgt die In­ves­ti­ti­on in Aktien durch aktive gemangte Fonds. Dahinter kann eine bewusste In­vest­ment­ent­schei­dung des Kunden oder des Beraters stehen, von der sich eine erhöhte Rendite ver­spro­chen wird. Die Dis­kus­si­on darüber, ob das eine gute Ent­schei­dung ist, muss an anderer Stelle geführt werden. Häufig steckt jedoch keine bewusste Ent­schei­dung dahinter, und es stehen nur aktiv gemanagte Fonds im Ver­si­che­rungs­pro­dukt zur Auswahl. Damit gehen jedoch auch erhöhte Kosten (für das Fonds-Ma­nage­ment) einher, die zu­sätz­lich zu den Ver­si­che­rungs­kos­ten anfallen. Für diesen Vergleich habe ich die Ver­si­che­rungs­kos­ten der vor­her­ge­gan­gen, klas­si­schen Ren­ten­ver­si­che­rung über­nom­men, aber den An­la­ge­kern durch aktiv gemangte Ak­ti­en­fonds mit 7% Markt­ren­di­te ersetzt.

Wieviel Un­ter­schied macht das In­vest­ment in Aktien?

In dieser Be­rech­nung ergibt sich eine An­spar­sum­me von ca. 216.500€ zu Ren­ten­be­ginn für das in­vest­ment­ba­sier­te Al­ters­vor­sor­ge­pro­dukt. Im Vergleich zu den ca. 127.000€ der vor­her­ge­gan­gen Produkte ist der Un­ter­schied immens. Bedenkt man, dass insgesamt 88.800€ in die Ver­si­che­rung ein­ge­zahlt wurden, beträgt der reine Gewinn  hier also etwa 128.000€. Im Vergleich dazu stehen nicht mal 40.000€ Gewinn in der klas­si­schen Rentenversicherung.

Mit einem Ren­ten­fak­tor von 30€ Mo­nats­ren­te pro 10.000€ Kapital ergibt sich hier eine mo­nat­li­che Brut­to­ren­te von ca. 650€. Mit einer Ren­ten­stei­ge­rung von 1% pro Jahr und der Be­steue­rung des Er­trags­an­teil ergeben sich Netto-Aus­zah­lun­gen in Höhe von 190.400€ bis zum Alter von 90 Jahren.

An­ge­spar­te Summe zum Ren­ten­be­ginn:
216.500€

Aus­zah­lungs­sum­me in Rente:
190.400€

Kos­ten­op­ti­mier­te Rentenversicherung

Zu Beginn hatten wir die zwei wich­tigs­ten Faktoren für den Spar­erfolg iden­ti­fi­ziert: Die Rendite und die Kosten. Das vorherige Produkt hat schon an der Stell­schrau­be der Rendite gedreht. Jetzt schauen wir uns an, was durch eine zu­sätz­li­che Kos­ten­op­ti­mie­rung er­reich­bar ist. Dafür be­trach­ten wir die zwei Kos­ten­quel­len: Ver­si­che­rungs­kos­ten und Anlagekosten. 

Um die An­la­ge­kos­ten zu op­ti­mie­ren ersetzen wir die aktiv gemangten Fonds durch kos­ten­güns­ti­ge ETFs und In­dex­fonds. Auch damit lassen sich viel­fäl­ti­ge In­vest­ment­stra­te­gien umsetzen, zu deutlich ge­rin­ge­ren Kosten.
Die Op­ti­mie­rung der Ver­si­che­rungs­kos­ten ist etwas schwie­ri­ger, da sie einen um­fas­sen­den Vergleich der möglichen Ver­si­che­run­gen vor­aus­setzt. Dieser Vergleich wird durch beliebig komplexe Kos­ten­struk­tu­ren seitens der Ver­si­che­rer erschwert. Auch kann man sich nicht zu 100% auf die an­ge­ge­be­nen Hoch­rech­nungs­wer­te der Ver­si­che­rer verlassen, da diese teilweise An­la­ge­kos­ten ver­nach­läs­si­gen, mit nicht ga­ran­tier­ten Über­schüs­sen rechnen oder andere Tricks nutzen, um besser da­zu­ste­hen. Im Idealfall kann für diesen Vergleich eine um­fang­rei­che Ver­gleichs­soft­ware genutzt werden, mit der die Kos­ten­an­ga­ben aus dem Klein­ge­druck­ten ab­ge­bil­det werden können. Somit können die Ab­lauf­er­geb­nis­se der Ver­si­che­run­gen unter Annahme von Ren­di­te­ent­wick­lun­gen berechnet und diese mit­ein­an­der ver­gli­chen werden.

Für diese Ver­gleichs­rech­nun­gen habe ich Kosten hin­ter­legt, die in der Grö­ßen­ord­nung der besten Anbieter am Markt liegen. 

Welchen Einfluss hat die Kos­ten­op­ti­mie­rung auf die Ablaufleistung?

Mit dem kos­ten­op­ti­mier­ten, in­vest­ment­ba­sier­ten Al­ters­vor­sor­ge­pro­dukt errechnet sich eine an­ge­spar­te Summe von ca. 320.200€ zum Ren­ten­be­ginn. Das sind noch einmal über 100.000€ mehr als zuvor. Bei ein­ge­zahl­ten 88.800€ erreicht man hier also einen Ka­pi­tal­ge­winn von über 230.000€.

Mit einem Ren­ten­fak­tor von 30€ Mo­nats­ren­te pro 10.000€ Kapital ergibt sich eine mo­nat­li­che Brut­to­ren­te von ca. 960€. Mit der er­trags­an­tei­li­gen Be­steue­rung und einer Ren­ten­stei­ge­rung von 1% pro Jahr ergibt sich eine Netto-Aus­zah­lungs­sum­me von ca. 284.400€ bis zum Alter von 90 Jahren.

An­ge­spar­te Summe zum Ren­ten­be­ginn:
320.200€

Aus­zah­lungs­sum­me in Rente:
284.400€

Ren­ten­ver­si­che­rung mit op­ti­mier­ter Auszahlung

Im finalen Op­ti­mie­rungs­schritt befassen wir uns jetzt mit dem Ärgernis, dass die Aus­zah­lungs­sum­me in der Ren­ten­pha­se in allen bisher be­trach­te­ten Fällen geringer ist als die an­ge­spar­te Summe zum Rentenbeginn.

Eine of­fen­sicht­li­che Lösung wäre es, zu Ren­ten­be­ginn auf die Um­wand­lung in die le­bens­lan­ge, mo­nat­li­che Rente zu ver­zich­ten und sich das Geld als Ka­pi­tal­aus­zah­lung über­wei­sen zu lassen. Der Nachteil dieser Strategie besteht darin, dass es zu einer ein­ma­li­gen, sehr großen Aus­zah­lung kommt. Selbst mit dem Halb­ein­künf­te­ver­fah­ren ergibt sich eine hohe steu­er­li­che Belastung aufgrund der pro­gres­si­ven Natur der deutschen Ein­kom­men­steu­er­re­ge­lung, was un­at­trak­tiv ist.

Für eine op­ti­mier­te Lösung verändert man die Laufzeit der Ver­si­che­rung weit über den Ren­ten­be­ginn hinaus. Auf diese Methode erhält man eine zu­sätz­li­che Phase der Nutzung. Zuvor gab es die An­spar­pha­se, in der Beiträge gezahlt wurden, und die Ren­ten­pha­se, in der die Ver­si­che­rung eine mo­nat­li­che Rente auszahlte. Anstatt sich mit 67 für die Rente oder die Ka­pi­tal­aus­zah­lung zu ent­schei­den, lässt man die Ver­si­che­rung nun bei­trags­frei wei­ter­lau­fen. Ka­pi­tal­entnah­men sind in dieser Phase natürlich weiterhin möglich und auch steu­er­lich be­güns­tigt. So entnimmt man Jahr für Jahr die ge­wünsch­te Summe aus dem Vertrag, während das restliche Kapital weiter in der Ver­si­che­rung angelegt bleibt, und somit auch weiterhin steu­er­be­güns­tig­te Ka­pi­tal­erträ­ge erzielt

Der Nachteil dieser Methode ist natürlich, dass man keine ga­ran­tiert le­bens­lan­ge Leistung erhält. Wer sein Geld also mit der Annahme des Todes im Alter von 90 ausgibt und dann aber 100 Jahre alt wird hat sich ver­kal­ku­liert. Mit einer kon­ser­va­ti­ven Be­rech­nung kann man diesem Risiko jedoch gut ent­ge­gen­wir­ken (und kann dann am Ende auch noch die übrige Reserve vererben). 

Um beim Thema der kon­ser­va­ti­ven Be­rech­nung zu bleiben, sei hier auch noch eine emp­foh­le­ne Anpassung der In­vest­ment­stra­te­gie erwähnt. Im Gegenzug zur An­spar­pha­se, in der wir kurz­fris­ti­ge Kurs­ein­brü­che einfach aussitzen konnten, sind wir hier in einer Phase, in der wir kon­ti­nu­ier­lich Geld entnehmen wollen. Die Geld­an­la­ge sollte also dem neuen An­la­ge­ho­ri­zont angepasst werden: Ein Teil des Geldes sollte de­fen­si­ver angelegt werden, für Aus­zah­lun­gen, die in den nächsten Jahren anstehen. Der darüber hin­aus­ge­hen­de Teil kann aber durchaus in Aktien in­ves­tiert bleiben.

Um die an­ge­pass­te In­vest­ment­stra­te­gie wi­der­zu­spie­geln habe ich hier mit einer Rendite von 4% in der Aus­zah­lungs­pha­se gerechnet. Zudem habe ich mit maximalen Entnahmen bis Alter 90 gerechnet, analog zur Be­rech­nung im Tagesgeldkonto. 

Auf Ver­si­che­rungs­ebe­ne habe ich eine Ver­si­che­rung mit einer Kos­ten­struk­tur gewählt, die mit der vor­her­ge­gan­ge­nen Ver­si­che­rung ver­gleich­bar ist. Die Op­ti­mie­rung hier hatte aber auch die Aus­zah­lungs­pha­se ab Alter 67 im Blick. Tat­säch­lich ist das An­spar­ergeb­nis bis Alter 67 hier mit ca. 319.600€ ge­ring­fü­gig geringer. Bis zum Tod im Alter von 90 Jahren lassen sich jedoch Netto ca. 453.400€ auszahlen. Anstelle der geringen Aus­zah­lung durch die Rente haben wir hier die Ren­ten­zeit genutzt, um weitere Ka­pi­tal­erträ­ge zu erzielen..

Im Vergleich zur gewählten Ver­ren­tung mit dem höheren Kapital der Vor­ver­si­che­rung erhalten wir auf diese Methode also zu­sätz­li­che Aus­zah­lun­gen in Höhe von 169.000€.

An­ge­spar­te Summe zum Ren­ten­be­ginn:
319.600€

Aus­zah­lungs­sum­me in Rente:
453.400€

Op­ti­mier­te Aus­zah­lungs­pha­se in vor­her­ge­gan­gen Produkten

Jetzt hätte man die op­ti­mier­te Aus­zah­lungs­stra­te­gie auch bei allen anderen Produkten, die wir hier be­trach­tet haben, durch­füh­ren können. Um eine Ver­gleich­bar­keit her­zu­stel­len, habe ich diese Be­rech­nung auch für die anderen Produkte durch­ge­führt. Dabei habe ich den erwähnten Wechsel zu einer de­fen­si­ve­ren An­la­ge­stra­te­gie mit einer Rendite von 4% für die in­vest­ment­ba­sier­ten Produkte verwendet. Die klas­si­sche Ren­ten­ver­si­che­rung ist bereits defensiv angelegt, daher behält sie eine Rendite von 3% bei. Die Er­geb­nis­se sind wie folgt:

Tagesgeld
Klas­si­sche Versicherung
In­vest­ment­ba­sier­te Versicherung
Kos­ten­op­ti­mier­te Ansparphase
Kos­ten­o­pi­mier­te Gesamtbetrachtung
An­spar­sum­me mit 67:
127.200€
127.400€
216.500€
320.200€
319.600€
Kapital- Aus­zah­lun­gen:
155.200€
174.000€
289.000€
446.200€
453.400€

Zu­sam­men­fas­sung

In diesem Vergleich habe ich Äpfel mit Äpfeln ver­gli­chen, und die Un­ter­schie­de sind trotzdem riesig. Bei gleich­blei­ben­dem Spar­ver­hal­ten liegen zwischen den schlech­tes­ten be­trach­te­ten Produkten (und da habe ich noch deutlich schlech­te­res gesehen) und den besten Lösungen über 300.000€, bei ein­ge­zahl­ten 88.800€. Be­trach­tet man den Zugewinn, so variiert dieser hier zwischen ca. 40.000€ (etwa 45%) und ca. 360.000€ (etwa 405%). 

Ein Balkendiagramme zeigt die Unterschiede in den Auszahlungssumme verschiedener Altersvorsorgeprodukte

Es reicht also of­fen­sicht­lich nicht aus, einfach nur so für das Alter zu sparen oder dafür das erste Al­ters­vor­sor­ge Produkt zu nutzen, das einem zufällig über den Weg läuft. Es ist zwar ein Thema, auf das die wenigsten Lust haben, aber für 300.000€ mehr im Alter kann man den Aufwand meiner Meinung nach schon einmal auf sich nehmen. Das richtige Al­ters­vor­sor­ge­pro­dukt muss folgende Punkte abdecken:

  1. Hohe Ren­di­te­chan­cen durch In­vest­ment in Aktien
  2. Um­setz­bar­keit einer op­ti­mier­ten An­la­ge­stra­te­gie (Fonds­aus­wahl, ETFs etc.)
  3. Steu­er­op­ti­mie­rung durch ziel­ge­rich­te­te Produkte
  4. Kos­ten­op­ti­mie­rung 

Wie kommt man an eine gute Altersvorsorge?

Wenn du bis hierhin gelesen hast in­ter­es­sierst du dich of­fen­sicht­lich sehr für das Thema Al­ters­vor­sor­ge. Entweder, weil du dich gerade neu mit dem Thema be­schäf­tigst, weil es jetzt für dich relevant geworden ist. Oder weil du schon einmal was ab­ge­schlos­sen hast und jetzt wissen möchtest, ob die Ent­schei­dung damals die Richtige war. Es stellt sich also die Frage:

Wie erkenne ich eine gute (oder eine schlechte) Al­ters­vor­sor­ge und wie bekomme ich eine Gute?

Ich denke, die Liste oben gibt auch für Laien gute An­halts­punk­te zur Ori­en­tie­rung. Die ge­wünsch­te Steu­er­op­ti­mie­rung setzt eine ver­si­che­rungs­för­mi­ge  Lösung voraus. Damit führt der Weg zu folgenden Optionen: Ver­gleichs­por­tal im Internet, Ver­si­che­rungs­ver­tre­ter und un­ab­hän­gi­ger Ver­si­che­rungs­mak­ler bzw. Ho­no­rar­be­ra­ter

Ein Ver­gleichs­por­tal bietet zwar eine Mög­lich­keit zum Vergleich, aber in der Regel keine oder nur sehr ein­ge­schränk­te Beratung. Außerdem gibt es viele Websites, die wie Ver­gleichs­por­ta­le aussehen, jedoch keinen tat­säch­li­chen Vergleich bieten, sondern lediglich darauf abzielen, Kon­takt­da­ten zu erhalten, um darüber eine Beratung (im besten Fall) oder ein Ver­kaufs­ge­spräch (leider oft der Fall) zu plat­zie­ren. Da kann man sich den Zwi­schen­schritt sparen und statt­des­sen gezielt einen Berater suchen. Die Kosten für eine Beratung sind in den Produkten übrigens enthalten, selbst wenn man sie ohne Beratung im Internet ab­schließt. Wenn man also bereits für eine Beratung bezahlt, sollte man diese auch nutzen.

Ein Ver­si­che­rungs­ver­tre­ter vertritt in der Regel nur eine oder wenige Ver­si­che­run­gen, wodurch er an eine ein­ge­schränk­te Auswahl von Produkten gebunden ist. Wenn diese Produkte jedoch sehr gut sind, stellt das kein Problem dar. Al­ler­dings sollte man als Kunde diese Ein­schrän­kung nicht ak­zep­tie­ren, ohne einen guten Grund dafür zu haben. Ein typischer Grund, warum immer noch viele Menschen zu einem Ver­si­che­rungs­ver­tre­ter gehen, ist, dass dieser bereits ihre Eltern ver­si­chert hat und man deshalb dorthin geht. In solchen Fällen ist es sehr wertvoll, wenn man in der Lage ist zu hin­ter­fra­gen, ob die vor­ge­stell­ten Produkte auch den hier er­ar­bei­te­ten An­for­de­run­gen genügen.

  • Habe ich eine hohe In­vest­ment­quo­te (idea­ler­wei­se 100%)?
  • Kann ich selbst bestimmen, wie das In­vest­ment getätigt wird?
  • Kann ich auch in ETFs oder Index-Fonds investieren?
  • Gibt es eine sinnvolle Strategie für die Zeit nach Rentenbeginn?
  • Geht mein An­sprech­part­ner trans­pa­rent auf Kosten ein und erklärt diese verständlich?

Alle diese Fragen sollten aus­nah­me­los mit „Ja“ zu be­ant­wor­ten sein, da ein „Nein“ auf jede einzelne dieser Fragen die Ab­lauf­leis­tung schnell 100.000€ oder mehr re­du­zie­ren kann. Mit Ausnahme der letzten Frage sollten die Antworten auf diese Fragen auch für Laien leicht er­reich­bar sein. Die Fragen nach den Kosten ist die schwie­rigs­te, da die Kosten ohne eine trans­pa­ren­ten, un­ab­hän­gi­gen Vergleich schwer zu be­ur­tei­len sind. Hier kann man jedoch hoffen, dass ein trans­pa­ren­ter Umgang mit der Frage ein Indiz für ein gutes Produkt ist. Wer sicher gehen möchte, sucht sich einen un­ab­hän­gi­gen Ver­si­che­rungs­mak­ler oder Honorarberater.

Ein un­ab­hän­gi­ger Ver­si­che­rungs­mak­ler oder Ho­no­rar­be­ra­ter steht im Auftrag des Kunden und hat die Aufgabe, die best­mög­li­che Lösung für den Kunden zu finden. Da er dabei nicht an eine bestimmte Ver­si­che­rung gebunden ist, sollte er die Pro­dukt­aus­wahl unter anderem auch mit einer Be­trach­tung der Kosten begründen können.  Somit kannst du hier eine un­ab­hän­gi­ge Fi­nanz­be­ra­tung erwarten. Die oben auf­ge­führ­ten Fragen sollten auch hier gestellt werden. Es lassen sich alle Fragen mit „Ja“ be­ant­wor­ten und das Produkt passt auch zu deiner Le­bens­si­tua­ti­on (ein ganzes Thema für sich), dann hast du die richtige Al­ters­vor­sor­ge für dich gefunden.

Der Autor

Bild von Martin Brinkmöller

Martin Brinkm­öl­ler

Consultant 
Mit seinem Mas­ter­ab­schluss in As­tro­phy­sik durch­steigt Martin die Ver­si­che­rungs- und Fi­nanz­ma­the­ma­tik wie kein anderer. Er ist unser Theo­re­ti­ker, der auf wis­sen­schaft­li­chen Grund­sät­zen das Ver­mö­gens­ma­nage­ment der InVertas-Kunden pro­fes­sio­nell unterstützt. 

Anhang: Be­rech­nungs­grund­la­gen

Dieser Abschnitt wurde speziell für die­je­ni­gen verfasst, die es ganz genau wissen möchten. Hier werden die Parameter of­fen­ge­legt, mit denen die Be­rech­nun­gen durch­ge­führt wurden. Dies dient der Trans­pa­renz, ist jedoch nicht unbedingt er­for­der­lich, um den Ge­samt­ar­ti­kel zu verstehen.

  • Ak­ti­en­ren­di­te weltweit vor Kosten: 7% pro Jahr
  • Ren­ten­stei­ge­run­gen im Ren­ten­be­zug: 1% pro Jahr
  • Kosten für das Ta­ges­geld­kon­to: Kostenlos

Kosten in den Versicherungen

Für die Be­rech­nung habe ich das Ta­ges­geld­kon­to als kostenlos hin­ter­legt. Die Ver­si­che­run­gen folgen alle der selben Kos­ten­struk­tur. Diese besteht aus:

  • Vertriebs- und Ab­schluss­kos­ten (α‑Kosten):
    in % der Bei­trags­sum­me, verteilt über die ersten 5 Jahre
  • Ver­wal­tungs­kos­ten auf den Beitrag (β‑Kosten):
    in % des Beitrags
  • Ver­wal­tungs­kos­ten auf das Fonds­gut­ha­ben (γ‑Kosten):
    in % des Fonds­gut­ha­ben als jährliche Kosten
  • Stück­kos­ten:
    in € pro Jahr

Die Kosten der einzelnen Ver­si­che­run­gen können der folgenden Tabelle entnommen werden. Dabei verwende ich die Zuordnung in chro­no­lo­gi­scher Rei­hen­fol­ge des Beitrags: Ver­si­che­rung I ist die klas­si­sche Ren­ten­ver­si­che­rung, Ver­si­che­rung II ist die in­vest­ment­ba­sier­te Ren­ten­ver­si­che­rung ohne Kos­ten­op­ti­mie­rung, Ver­si­che­rung III ist die kos­ten­op­ti­mier­te Ren­ten­ver­si­che­rung mit Blick auf die An­spar­pha­se und Ver­si­che­rung IV ist die auf die gesamte Ka­pi­tal­aus­zah­lung op­ti­mier­te Rentenversicherung.

α‑Kosten
β‑Kosten
γ‑Kosten
Stück­kos­ten
Ver­si­che­rung I
2,5
9
0,48
0
Ver­si­che­rung II
2,5
9
0,48
0
Ver­si­che­rung III
2,5
6
0,40
0
Ver­si­che­rung IV
2,5
8,5
0,2
40

Die Abschluss- und Ver­triebs­kos­ten sind bei allen Ver­si­che­rungs­pro­duk­ten identisch. Somit habe ich Produkte mit­ein­an­der ver­gli­chen, die alle die gleiche Provision be­inhal­ten. Der Haupt­un­ter­schied zwischen Ver­si­che­rung III und IV besteht darin, dass Ver­si­che­rung IV höhere Kosten auf die Beiträge, dafür aber geringere Kosten auf das Fonds­vo­lu­men be­inhal­tet. Letzteres ist auch in der bei­trags­frei­en Aus­zah­lungs­pha­se von Vorteil.

Steuern

Die steu­er­li­che Be­trach­tung steht nicht im Fokus dieses Ver­gleichs. Es handelt sich auch nicht um eine Steu­er­be­ra­tung und das wäre in diesem Kontext auch gar nicht möglich. Dennoch ist eine steu­er­li­che Be­trach­tung wichtig, da mögliche Steu­er­erspar­nis­se ein Haupt­ar­gu­ment für Ren­ten­ver­si­che­run­gen dar­stel­len. In diesem Vergleich verwende ich die aktuell geltenden Steu­er­ge­set­ze und die aktuelle Steu­er­pro­gres­si­on in der Einkommenssteuer.

Für das Ta­ges­geld­kon­to ist die Ka­pi­tal­ertrags­steu­er relevant. Hier habe ich den Frei­be­trag von 1.000€ pro Jahr voll­stän­dig für das Ta­ges­geld­kon­to genutzt. Zudem habe ich ohne Be­rück­sich­ti­gung der Kir­chen­steu­er gerechnet. Es handelt sich also um eine sehr vor­teil­haf­te Betrachtung.

Für die Ren­ten­ver­si­che­run­gen ist die Ein­kom­mens­steu­er relevant. Je nach Aus­zah­lungs­art tragen die Ver­si­che­run­gen un­ter­schied­lich zum zu ver­steu­ern­den Einkommen bei. Die mo­nat­li­chen Ren­ten­aus­zah­lun­gen werden mit dem Er­trags­an­teil ver­steu­ert. Bei einem Ren­ten­be­ginn im Alter von 67 Jahren beträgt der Er­trags­an­teil 17%. Dies bedeutet, dass das zu ver­steu­ern­de Einkommen nur um 17% der aus­ge­zahl­ten Renten erhöht wird.

Bei den Aus­zah­lun­gen in Form der Ka­pi­tal­entnah­me kommt das Hal­ber­trags­ver­fah­ren zur Anwendung. Der Ge­winn­an­teil der Aus­zah­lung wird also nur zu 50% steu­er­lich be­rück­sich­tigt. Dabei ist auch die Be­steue­rung von Fonds gemäß dem In­vest­ment­steu­er­re­form­ge­setz 2018 zu be­rück­sich­ti­gen. Ver­ein­facht gesagt führt dies zu einer zu­sätz­li­chen Re­du­zie­rung der zu ver­steu­ern­den Gewinne um 15%.

Ren­ten­ver­si­che­run­gen erhöhen also das zu ver­steu­ern­de Einkommen, wenn auch in re­du­zier­tem Umfang. Die tat­säch­lich zu zahlenden Steuern hängen vom Einkommen während der Ren­ten­zeit und dem ent­spre­chen­den Ein­kom­mens­steu­er­satz ab. In diesem Fall habe ich mit einer ge­setz­li­chen Rente in typischer Höhe (siehe nächster Abschnitt) als einzigem zu ver­steu­ern­dem Einkommen während der Ren­ten­zeit gerechnet.

Be­rech­nun­gen in Rentenphase

Hier gehe ich auf kurz auf 2 Punkte ein: Das Einkommen in der Ren­ten­zeit aus der ge­setz­li­chen Rente und die Be­rech­nung der Aus­zah­lung durch Ka­pi­tal­wahl in den Versicherungen.

Für die Be­rech­nung des Ein­kom­mens in der Ren­ten­zeit aus der ge­setz­li­chen Rente habe ich an­ge­nom­men, dass die Person in unserem Vergleich ein Brut­to­ein­kom­men von jährlich 50.000€ hat und bereits 5 Ren­ten­punk­te erworben hat. Bei einem aktuellen Durch­schnitts­ein­kom­men für die Ren­ten­be­rech­nung in Höhe von 43.142€ ergibt sich eine vor­aus­sicht­li­che Ren­ten­punk­te­zahl von ca. 47,8 zum Ren­ten­be­ginn. Mit dem aktuellen Ren­ten­wert (West) von 36,02€ pro Ren­ten­punkt ergibt sich eine ge­schätz­te ge­setz­li­che Brut­to­ren­te von ca. 1.725€. Diese Be­rech­nung erfolgt ohne Be­rück­sich­ti­gung von Ren­ten­stei­ge­run­gen, aber da der gesamte Vergleich ohne Inflation und ent­spre­chen­de An­pas­sun­gen in der Steu­er­pro­gres­si­on durch­ge­führt wurde, ist die An­nä­he­rung dennoch zu­tref­fend. Wir haben auch einen Artikel zur Be­rech­nung der ge­setz­li­chen Rente.

Für die Be­rech­nung der Summe der Aus­zah­lun­gen bis Alter 90 habe ich den höchst­mög­li­chen Betrag genommen, der gleich­blei­bend entnommen werden kann, so dass das Kapital zum Ende auf­ge­braucht ist. Von dieser Aus­zah­lungs­sum­me habe ich die Steuern abgezogen, die durch das dadurch erhöhte Einkommen gezahlt werden mussten (siehe den Abschnitt zu Steuern). Damit ergibt sich die Netto-Auszahlungssumme. 

Diese Ent­nah­me­stra­te­gie ist natürlich riskant, da man nicht sicher sein kann, ob man mit 90 Jahren stirbt oder keine weiteren Aus­zah­lun­gen mehr benötigt. Daher wäre es wahr­schein­lich sinnvoll, geringere Aus­zah­lun­gen in Betracht zu ziehen und im Alter von 90 Jahren noch über einen be­deu­ten­den Ka­pi­tal­be­trag zu verfügen. Im Todesfall könnte dieser dann vererbt werden und stünde somit weiterhin zur Verfügung. Al­ter­na­tiv hätte ich die Be­rech­nung auch so durch­füh­ren können, dass die mo­nat­li­che Entnahme so hoch ist wie die Ren­ten­aus­zah­lung, die möglich gewesen wäre. In diesem Fall wäre die Ab­lauf­leis­tung noch höher, da der Ka­pi­tal­ab­fluss aus der Ver­si­che­rung langsamer wäre, was zu höheren folgenden Ka­pi­tal­erträ­gen führen würde.

Das Schöne an dieser Durch­füh­rungs­va­ri­an­te ist, dass man sich nicht auf einen jährlich gleich­blei­ben­den Betrag be­schrän­ken muss. Für die Be­rech­nung musste ich jedoch ein Modell vorgeben.

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